„Der Staat wird’s schon richten!“, so denken viele Bürger und leben mit der Annahme, dass ihnen ihre Sozialversicherungsbeiträge eine sorgenlose Rente sicherstellt und sie keine Riester-Rente oder Rürup-Rente für ihre Altersvorsorge/ private Altersvorsorge benötigen. Wenn sie sich da mal nicht irren!

Gehen wir doch mal eine kleine Rechnung für die Rente an der Beispielfamilie Schmidt durch. Das ist Max und seine frau Sonja und deren Tochter Leni. Max ist 37,  kaufmännische Angestellter und hat kürzlich seine erste Gutschrift für sein Pensionskonto aus seinem abgeschlossenen Vertrag erhalten. Mit Hilfe des Pensions- Rechners der BVR errechnet er sich, dass er bei Pensionsantritt mit 65 etwa 80 Prozent seines letzten Einkommens als Rente erhalten wird. Das ist gar nicht so schlecht, wenn du dich dann nicht täuscht. Ist ihm überhaupt bewusst, dass diese Hochrechnung nur stimmt, wenn sich die Grundlage der Berechnung bis zu dem Antritt deiner Rente nicht mehr ändert und weißt du, dass es in der Vergangenheit schon mehr als 50 Reformen gegeben hat, die immer immerzu Anspruchskürzungen geführt haben. Selbst in der privaten Rentenversicherung hat man nie eine 100 prozentiger Versicherung.

Vielen ist die aktuelle Lage nicht bewusst

Nein das war ihm nicht bewusst aber er hat ja Gott sei Dank schon einen ansehnlichen Betrag auf seinem Pensionskonto für seine Altersvorsorge. Die Bezeichnung Konto bei einer Altersvorsorge/ ist hier sehr irreführend. Der Betrag bei einer privaten Altersvorsorge ist nämlich nur ein theoretischer Anspruch, denn deine komplette private Altersvorsorge Beiträge werden verwendet um die jetzige Rente auszuzahlen. Das nennt man dann Umlageverfahren. Derzeit finanzieren rund drei Erwerbstätige einen Pensionisten und wenn du einmal in Rente gehen darfst, da wird das Verhältnis vermutlich eins zu eins sein. Das System der privaten und gesetzlichen Altersvorsorge steckt bereits heute in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Der Staat muss rund 35 Prozent seiner Steuereinnahmen dafür aufwenden.

Die heutigen Pensionen/ Versicherungen zu subventionieren, das sind ca 18 Milliarden Euro. Die Möglichkeit auf Anspruchskürzungen sind da eine logische Konsequenz. Erst kürzlich wurde von der Pensionskommission bekannt gegeben, dass man 2060 mit nur rund einem Drittel seines letzt Einkommens rechnen darf. Schlimmer treffen es aber noch Teilzeitbeschäftigte. Der Pensionsantritt von Max und Sonja ist aber noch in weiter Zukunft und deshalb ist die Altersvorsorge aus aktueller Sicht ungewis.  Daher droht ihnen schon heute eine große Gefahr. Max und Sonja könnten nämlich aufgrund einer schweren Erkrankung oder ähnlichem ihren Job verlieren.

Ist die private Altersvorsorge die Lösung?

Aus diesem Grund greifen immer mehr Leute auf private Altersvorsorgen, wie eine Riester-Rente oder anderen Versicherungen zurück, die für sie flexibel sind und eine sicherere private Altersvorsorge bedeuten, als auf ein Leben zu hoffen, was nur auf die gesetzliche Rentenversicherung basiert. Viele sparen auch ihr Leben lang immer mehr Geld an, um später auf diese Art eine private Altersvorsorge zu haben. Eine weitere Möglichkeit bilden große Firmen für Ihre Arbeitnehmer. Dort kommen sogenannte betriebliche Altersvorsorgen ins Spiel, die anders als eine Riester-Rente, eine gesicherte Altersvorsorge bedeutet. Auch Aktien können natürlich eine Option sein, um selbst für das Alter vorzusorgen.

2013 verunglückten insgesamt 830.000 Menschen bei Unfällen. Knapp drei viertel davon fielen auf den Lebensbereich Heim, Freizeit oder Sport. Jährlich müssen mehr als 60.000 Personen infolge eines Unfalls oder einer schwere Erkrankung einen Antrag auf Arbeits-unfähigkeits-pension stellen. Aufgrund verschärfter Regelungen wird aber nur gut ein drittel dieser Anträge bewilligt. Dem Rest droht die Notstandshilfe und unter bestimmten Voraussetzungen verliert man sogar jeglichen Anspruch auf staatliche Leistungen aber selbst wenn der Antrag genehmigt wird, mehr als die hälfte seines aktuellen Einkommens kann man nicht erwarten.

Hier wird bewusst, was das bedeuten würde. Wir könnten unsere Wohnungs-Kreditraten nicht mehr bezahlen und würden natürlich unsere Wohnung verlieren. Wir müssen unser Auto verkaufen, ganz abgesehen davon, dass wir nicht einmal unsere Lebenserhaltungskosten zur gänze decken könnten. Außerdem könnten noch weitere Kosten für Wohnungsumbau, ein behindertengerechtes Fahrzeug, Pflegekosten und Heilbehelfe anfalle. Stellen sie sich vor ,wenn unserer Linie was passiert. Ein langfristiger Pflegeaufwand würde trotz staatlichem Pflegegelds unsere finanziellen Möglichkeiten ganz sicher übersteigen. Nun die Liste im Sozialsystem ist damit sicher nicht vollständig, auch wenn sie sich bisher nicht damit auseinandergesetzt haben, werden sie spätestens jetzt gemerkt haben, dass die Sozialversicherung eben nicht alles richten kann!

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