Majestätisch, elegant und fast kraftlos eine Wand hinauf schweben. Bouldern erfährt wie Klettern seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Nicht zuletzt durch die Nominierung bei den olympischen Spielen hat Bouldern nochmals an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Anzahl der Personen die sich für das Bouldern steigen fast täglich, deutschlandweit eröffnen neue Boulderhallen und aktuell zeigt der Trend weiter nach oben. Aber was macht den Sport aus? Wo liegt sein Ursprung und vor allem für wen ist der neue Trendsport was?

Fontainebleau - das geweihte Land der Boulderer

Unterhält man sich mit Boulderern in ganz Deutschland fällt immer wieder der Name eines Ortes, den jeder Boulderer auf jeden Fall einmal besucht haben muss. Die Rede ist von Fontainebleau in Frankreich – dem wohl bekanntesten und ältesten Bouldergebiet auf unserem Planeten. Bekannt für seinen unglaublich schönen Sandstein, seine nie endend wollende Anzahl an Bouldern und die weltweiten unverkennbaren und für Bleau typische Kletterei an unzähligen Platten.

Fontainebleau ist das Bouldergebiet seit vielen Jahren und bietet so viel mehr als nur seine Kletterei an Platten. Nahe der französischen Hauptstadt Paris gelegen, verbergen sich in den Wäldern von Fontainebleau unzählige Sandsteinblöcke, die nur darauf warten erobert zu werden. Über die Jahre wurden immer mehr Gebiete erschlossen, Blöcke von Moos und anderen Pflanzen freigelegt. Eine genaue Anzahl an Boulderproblemen ist nicht bekannt. Man ist sich aber einig, dass die Zahl der Boulder weit über die 20.000 hinausgeht. 

Da Bouldern seinen Ursprung in Fontainebleau hat, wird weltweit auch die französische Bewertungsskala (fb Skala) beim Bouldern herangezogen. Die Schwierigikeitsgrade der Boulder reichen von 1 für ganz einfach, bis 9c für ultra schwer und fast unmöglich für den Menschen. Nur eine kleine Zahl Boulderer auf der ganzen Welt sind in der Lage Boulder ab dem Schwierigkeitsgrad 8c zu bouldern. Ähm aber wofür steht nochmal der kleine Buchstabe hinter einer Zahl?  Aber einem Grad von 5 aufwärts, gibt es noch einmal Boulder Schwierigkeitsgrade die mit einem a, b oder c auf- bzw. abgewertet werden. 

Butter bei die Fische - Was braucht man wirklich als Anfänger zum Bouldern?

Ihr seid Anfänger und wollt mit dem Bouldern anfangen? An Ausrüstung benötigt man zum Start nicht zwangsläufig viel. Ein Paar Kletterschuhe, bequeme Sportbekleidung und vielleicht noch einen Beutel mit Chalk. Das wars für den Anfang! Im Optimalall habt ihr bei euch in der Nähe eine Boulder- oder Kletterhalle mit Boulderraum. Dort habt ihr die Möglichkeit eure ersten Versuche im Bouldern zu machen, euch von Griff zu Griff zu hangeln und euch mit anderen Kletterern auszutauschen. Falls ihr euch unsicher seid, ob dieser Sport für euch was ist, habt ihr in allen Boulderhallen und Kletterhallen die Möglichkeit alles Nötige an Ausrüstung erst einmal für einen schmalen Kurs auszuleihen. Oft habt ihr in der Halle auch die Möglichkeit euch zum Thema Schuhe, Chalk, Chalkbag und Zubehör beraten zu lassen. Weitere Anlaufstelle für Kletterschuhe und co. kann ein örtlich ansässiger und gut sortierter Outdoorhändler sein. 

An Equipment war es das erst einmal zum Start deiner Boulderkarriere. Bleibst du beim Bouldern dabei, wirst du aber irgendwann merken, dass mit fortschreitender Zeit und steigender Schwierigkeit der Boulder, auch deine Ansprüche an deine Kletterschuhe steigen werden. Die Tritte und Griffe werden kleiner, das Gelände steiler und die Ansprüche an Mensch und Ausrüstung steigen. Solltest du irgendwann einmal in der Leistungskurve stagnieren, ist es ratsam dich in deiner Boulderhalle mal umzuschauen und darauf zu achten, wie sich andere beim Bouldern bewegen. Alternativ bieten viele Hallen die Möglichkeit von einem Kurs oder einer Privatstunde an. Ihr werdet aber merken, dass ihr in relativ kurzer Zeit einen großen Fortschritt erkennen werdet.

Ja geil! - Aber was ist jetzt der Unterschied von Bouldern zu Klettern?

Generell haben Boulderer ein kleines Problem mit der Höhe und die konditionell stärksten Personen sind es auch nicht. Kleiner Scherz am Rande… Im Grunde unterscheiden sich Klettern und Bouldern in dem Punkt, dass man als Boulderer ohne Seil unterwegs ist. Einzig Kletterschuhe, ein gut gefüllter Chalk Bag und ein Crashpad, wenn man Outdoor unterwegs ist, werden benötigt. Ist man zum Klettern am Fels unterwegs, benötigt man zum Sichern ein Seil, Expressschlingen zur Zwischensicherung, Karabiner und die eine oder andere Bandschlinge. Wie ihr seht, deutlich mehr Equipment als beim Bouldern. 

In eine Boulderhalle benötigt ihr noch nicht einmal ein Crashpad, da in der kompletten Fallschutzmatten ausgelegt sind, um schwere Verletzungen zu vermeiden. Einfach Kletterschuhe an, Chalkbag mit Chalk raus und los geht die Session.

Wir könnten euch mit unserem Beitrag für Bouldern begeistern? Sehr cool. Wir freuen uns, wenn die Community im Bouldern und in deiner Boulderhalle wächst. Bouldern ist auch einfach der ideale Sport für alle Leute, die sich gerne sportlich betätigen möchten, auf Fitnessstudio oder Laufen keine Lust haben. Während dem Bouldern wird der ganze Körper beansprucht, eure Koordination und Beweglichkeit geschult und es macht einfach Spaß mit anderen Boulder-Jüngern gemeinsam an einem Projekt zu klettern. 

Und lasst euch eins sagen! Einmal Fontainebleau, immer Fontainebleau. Ein Kurztrip oder ein entspannter Urlaub in Frankreich in Fontainebleau lassen dein Herz höher schlagen. Und solltest du und deine Hände mal einen Tag Pause brauchen, empfiehlt sich ein Abstecher zum Schloss von Fontainebleau oder in die Hauptstadt von Frankreich. Je nach Lage eurer Unterkunft, habt ihr die Möglichkeit Paris in weniger als einer Stunde Fahrzeit zu erreichen und zu erkunden.

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