Im Sommer sind sie bei allen Hundehaltern ein Thema: Zecken. Während der eine Hund so gut wie gar nicht von den kleinen Quälgeistern befallen wird, scheinen andere Hunde Zecken magisch anzuziehen. Fest steht, dass Zecken immer eine Gefahr für die Gesundheit des Hundes sind, auch wenn nur zwei im ganzen Sommer gefunden wurden. Zecken saugen Blut, das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sie Eier legen und sich somit vermehren können. Aus diesen Eiern werden dann Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich zu sogenannten Nymphen, die bis dahin sehr winzig sind. Allerdings saugen auch diese kleinen Varianten Blut. Nach und nach häuten sie sich, und werden dann zu den bekannten, großen, erwachsenen Zecken. An sich wären die Auswirkungen eines Zeckenbisses nicht ganz so gravierend, Juckreiz oder Schwellungen gehen ja wieder vorbei. Wenn da nicht der Speichel der Spinnentiere wäre. Dieser gelangt jedes Mal, wenn sie zustechen, in die Wunde hinein. Sollten sich in diesem Speichel Krankheitserreger befinden, kann bereits ein einziger Stich ausreichen, um lebensgefährliche Krankheiten auf den Hund zu übertragen. Neben der bekannten Borreliose können sich auch Erkrankungen wie Anaplasmose und Babesiose auf den Hund übertragen. Wird eine solche Erkrankung dann nicht rechtzeitig erkannt und bleibt unbehandelt, kann sie akut verlaufen, oder schlimmstenfalls sogar tödlich enden.

Zecken mit Krankheitserregern sind widerstandsfähiger

Von März bis Ende Oktober ist für gewöhnlich die Zeit, in der Hundebesitzer verstärkt darauf achten sollten, ob ihre Vierbeiner vom Spaziergang Zecken mit nach Hause gebracht haben. Bei dem momentanen Wetter können die ersten Zecken aber auch schon im Februar auftauchen, oder noch im November zu finden sein. Mittlerweile gibt es aber Studien, die darauf hinweisen, dass die Zecken, die mit einem Krankheitserreger infiziert sind, sowohl Kälte als auch Hitze weitaus besser überstehen als Zecken ohne Krankheitserreger. Es gibt Beispiele, die darauf hinweisen, dass diese Krankheitserreger dafür sorgen können, dass sich ein Schutzsystem gegen die frostigen Temperaturen bildet. Dadurch erhöht sich die Überlebensrate der Zecke enorm. Zecken, die mit dem Borreliose-Erreger infiziert sind, reagieren weniger empfindlich auf Trockenheit und Hitze. Sie haben in besonders trockenen und heißen Sommern eine besser Überlebenschance. Wenn es sehr kalt oder heiß ist kann also nicht mehr davon ausgegangen werden, dass sich der Anteil der Zecken reduziert, die bestimmte Krankheitserreger in sich tragen.

Hausmittel oder Mittel vom Tierarzt

Die Palette der Mittelchen, die den Zecken den Garaus machen soll, ist wirklich groß. Von chemischen Mitteln über teilweise sehr zweifelhafte Hausmittel ist alles dabei. Die einen schwören auf ihr Spot-on Präparat, andere sind der Meinung, dass eine Kette aus Bernstein dafür sorgen wird, dass die Zecken ihren Hund nicht befallen. Kokosöl, Knoblauch, Schwarzkümmelöl, alles wird genutzt, um Zecken zu vertreiben. Aber selbst wenn zwei Hunde dasselbe chemische Mittel nutzen, können die Ergebnisse durchaus unterschiedlich ausfallen. Das für alle Hunde perfekte Mittel scheint es nicht zu geben. Allerdings ist es möglich, die Hunde gegen zwei Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, zu impfen. Das sind die Borreliose und die Babesiose. Allerdings ist es so, dass diese Impfung nur Schutz gegen drei Borreliosearten bietet. Und der Impfstoff gegen Babesiose ist hierzulande für gewöhnlich gar nicht erhältlich, kann aber aus dem Ausland bezogen werden durch den Tierarzt. Dazu ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Leider schützt der Impfstoff dann nicht einmal vor der Infektion, er kann lediglich dafür sorgen, dass sich der Verlauf der Krankheit mildert. Dementsprechend ist es fraglich, ob eine solche Impfung überhaupt sinnvoll ist.

Wenn Ihnen das gesundheitliche Wohl Ihres Hundes am Herzen liegt, sollten Sie über eine Hundekrankenversicherung nachdenken. Ihre Haushaltskasse wird es Ihnen danken. Denn Tierarztbesuche können richtig teuer werden, wenn Ihr Vierbeiner krank oder verletzt ist.

Sofortmaßnahmen nach dem Zeckenstich

Selbst mit dem besten und am meisten genutzten Vorbeugepräparat kann der sich Hund eine Zecke einfangen. Daher ist es wichtig, nach jedem Aufenthalt im Freien den Hund nach Zecken abzusuchen. Je nachdem, um welche Art Zecken es sich handelt, und welche Erkrankungen sie überträgt, sind die Übertragungszeiten unterschiedlich. Das schnelle Entfernen der Zecke kann also dafür sorgen, dass die Erreger erst gar nicht auf den Hund übertragen werden. Mit einer speziellen Zeckenzange kann die Zecke schnell und problemlos entfernt werden. Auf keinen Fall sollte Öl oder Klebstoff oder ähnliche Mittel auf die Zecke gegeben werden, dadurch kann es passieren, dass noch mehr des Speichels mit den Krankheitserregern in die Wunde eingebracht wird. Das große Wundermittel gibt es einfach nicht, es geht immer darum, den Hund genau abzusuchen und vorhandene Zecken sofort zu entfernen. Dann stehen die Chancen gut, dass sich der Hund zwar mit einer Schwellung und einem Juckreiz herumschlagen muss, aber wenigstens keine gefährliche Krankheit bekommt.

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