Die demographische Entwicklung in Deutschland zeigt es deutlich: Die Lebenserwartung steigt und damit natürlich auch der Wunsch, diese Zeitspanne weiter auszudehnen. Bis ins hohe Alter jung und jugendlich zu erscheinen ist für vielen Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Fasten und insbesondere das Heilfasten stellen hier ein wichtiges Instrument dar, bis ins Hohe Alter gesund und jugendlich zu sein.

Diesen positiven Effekt hat das Fasten auch bereits in verschiedenen Studien gezeigt. Vermutet wird, dass er auf die Anregung der Autophagie, einem körpereigenen Prozess zur Zellreinigung, zurückgeht. Altlasten der Zelle werden abgebaut, recycelt und als neue Bausteine für weitere Zellbestandteile genutzt.

Allerdings erfordert das Fasten auch eine enorme Menge Motivation und Durchhaltevermögen und lässt sich manchmal nur schwer in den Alltag integrieren. Daher sind Forscher auf der Suche nach Möglichkeiten, die Autophagie zu beschleunigen, ohne die Einschränkungen, die ein zeitweiser Nahrungsverzicht mit sich bringt.

Ein körpereigener Stoff, das Polyamin Spermidin zeigte sich in Studien hier sehr vielversprechend. Was hinter dem Phänomen Intervallfasten und Spermidin steckt, zeigen wir in diesem Artikel.

 

Fasten – Was ist das eigentlich?

Unter Fasten versteht man den zeitweisen und freiwilligen Verzicht auf Nahrungsaufnahme. Dieser wird in verschiedenen Kulturkreisen, auch im spirituellen Bereich, schon seit vielen Jahrhunderten genutzt um den Körper und den Geist zu klären. Im Zuge des Nahrungsverzichtes und des Fastens werden im menschlichen Körper verschiedene Prozesse und Funktionen ausgelöst, die einen direkten Einfluss auf Körper und Geist haben können.

Fasten kann den Körper dabei unterstützen:

  • Verschiedenen Krankheiten vorzubeugen
  • Die Autophagie und Zellreinigung anzukurbeln
  • Das mentale Wohlbefinden zu steigern
  • Frühzeitiger Alterung vorzubeugen

 

Auch im medizinischen Bereich nimmt das Fasten einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch einen zeitweiligen Verzicht auf Nahrungsmitteln kann eine Reihe von Beschwerden und Erkrankungen beeinflussen.

Man darf das Fasten jedoch nicht als Diät missverstehen, zwar geht auch ein kurzfristiger Gewichtsverlust einher, als nachhaltig kann dieser aber nicht bezeichnet werden.

Es gibt verschiedene Arten von Fasten, die wichtigsten sind:

  • Heilfasten
  • Basenfasten
  • Intervallfasten

Fasten ist für fast jeden Menschen geeignet, aufgrund der Gefahr einer reduzierten Nährstoffzufuhr wird es aber nicht für Senioren, Schwangere, Stillende und Kinder empfohlen.

Einer der wichtigsten Effekte, die das Fasten auslösen kann ist die Autophagie, die auch beim Anti-Aging eine wichtige Schlüsselrolle einnimmt.

Autophagie – Zellreinigung und Recycling des Körpers

Autophagie, die durch das Fasten ausgelöst und beschleunigt werden kann ist ein körpereigener Prozess, der bereits in den 1960er Jahren entdeckt worden ist. Vor wenigen Jahren erhielt der Japaner Yoshinori Ohsumi für dessen Erforschung den Medizin-Nobelpreis.

Wichtigster Faktor bei der Autophagie ist die zelluläre Wiederverwertung. Alte, geschädigte oder falsch gefaltete Proteine in den Zellen sowie anderer Zellmüll werden abgebaut und anschließend wiederverwertet. Ist die Autophagie gestört oder zeitweilig blockiert, kann dies verschiedene Beschwerden und Erkrankungen begünstigen:

  • Neurodegenerative Erkrankungen
  • Erhöhtes Krebsrisiko
  • Infektanfälligkeit

Um diesen Beschwerden und Erkrankungen vorzubeugen, kann man zum Beispiel Fasten

oder auch dem Körper mehr Spermidin zuführen. Intervallfasten, das durch eine erhöhte Zufuhr von Spermidin unterstützt wird, zeigte in Studien vielversprechende Erfolge.

 

Intervallfasten – Fasten “light”

Wer sich den strengen Regeln und dem Verzicht beim Fasten nicht gewachsen fühlt oder es einfach nicht in seinen Alltag integrieren kann, für den kann das Intervallfasten eine gute Alternative darstellen. Beim Intervallfasten verzichtet man an 16 Stunden am Tag auf Nahrung, die restlichen 8 Stunden darf gegessen werden.

Zwar ist die 16-stündige Essenspause am Anfang eine Umgewöhnung, nach wenigen Tagen passt sich der Körper jedoch daran an. Das Hungergefühl lässt dann in der Fastenzeit stetig nach. Am einfachsten ist es, die Fastenpause am Abend gegen 20.00 Uhr zu beginnen und erst am nächsten Tag ab 12.00 Uhr wieder mit dem Essen zu beginnen. So liegt der größte Teil des Verzichts in der Nacht. Empfohlen werden 2-3 kleine Mahlzeiten in den übrigen acht Stunden.

 

Mögliche Vorteile des Intervallfastens:

  • Abbau von Übergewicht
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit
  • Verbessertes Anti-Aging
  • Prävention von altersbedingten Zivilisationskrankheiten
  • Ausschüttung des körpereigenen Glückshormons Serotonin

 

Spermidin – eine Alternative zum Fasten?

Spermidin ist ein sogenanntes Polyamin und wichtig für zahlreiche Funktionen des Körpers. Es spielt eine wichtige Rolle beim Zellwachstum, der Zellvermehrung sowie der Regeneration. Auch bei der Regulation entzündlicher Prozesse ist Spermidin essentiell.

Spermidin:

  • Regt die Bildung von Antioxidantien an
  • Kann dabei helfen geschädigte Zellen zu regenerieren und den Alterungsprozess hemmen
  • Kann neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen
  • Stimuliert die körpereigene Autophagie

In einer Studie an Universität Graz zeigte sich, dass Hefezellen, die in einem Nährmedium, das reich an Spermidin war, viermal länger lebten als andere Zellen. Anhand von Versuchen mit Mäusen und Insekten stellten Wissenschaftler fest, dass die Lebensdauer im Schnitt um ca. 30 Prozent verlängert werden konnte.

Die “Smart-Age” Studie an der Berliner Charité hat die Effekte von Spermidin aus Weizenkeimen auf das Gedächtnis sowie die Gedächtnisleistung. Die Teilnehmer, ältere aber gesunde Menschen mit nachlassender Gedächtnisleistung, die zu einer degenerativen Erkrankung führen könnte.

Die Gabe von Spermidin aus Weizenkeimen konnte im Rahmen der Studie den Zellmüll reduzieren, der mit der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.

Auch positive Effekte von Spermidin auf Herz und Herzkreislauf konnten bei den Teilnehmern beobachtet werden. Die Forscher vermuten dahinter die Wirkung von Spermidin auf die Autophagie und die Zellreinigung.

 

Intervallfasten & Spermidin – eine gesunde Kombination

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kombination von Fasten und Spermidin den Prozess der Autophagie im menschlichen Organismus anregen kann. Die bisherigen Studien deuten darauf hin, dass eine gestörte Zellreinigung mit unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen im Zusammenhang steht. Intervallfasten unterstützt durch eine erhöhte Zufuhr von Spermidin kann hier helfen altersbedingten Erkrankungen vorzubeugen und auf eine natürliche Weise die Alterung verlangsamen.

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